Wohlfühlklima im Büro – energieeffizient und vollautomatisch: Dafür sorgt vilisto mit seinem selbstlernenden Heizkörperthermostat ovis. In Kombination mit der intelligenten Zentrale shepherd funktioniert ovis mit Hilfe selbstlernender Algorithmen und integrierter Präsenzerkennung ganz von allein. Im vergangenen Winter konnte die Technologie in ersten Pilotprojekten erfolgreich getestet werden. Bei dem Kooperationspartner RheinEnergie AG in Köln wurden in einem gemeinsam durchgeführten Projekt auf Anhieb nahezu 30 Prozent Heizenergie eingespart.
Das Hamburger Startup konnte sich nun eine Folgefinanzierung des bereits beteiligten europäischen Unternehmens KIC InnoEnergy SE sowie von fünf Business-Angels sichern. Nun startet die Serienproduktion der innovativen Thermostate. Im Interview verrät uns Christoph Berger, CEO des ehemals bei uns angedockten Startups, mehr über die Hintergründe und die nächsten Pläne des Teams.
Startup Dock: Glückwunsch zur zweiten Finanzierungsrunde! Was bedeutet das Investment konkret für Euch?
Christoph: Vielen Dank. Durch das Investment haben wir nun alle nötigen Mittel und Unterstützung, um in die Serienproduktion zu starten, unser Team zu vergrößern und zu wachsen. Wer also nach einer interessanten Position in einem wachsenden Startup mit positivem Beitrag zum Gelingen der Energiewende sucht, kann gerne auf uns zukommen.
Startup Dock: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit KIC InnoEnergy SE?
Christoph: Seit 2016 arbeiten wir im Rahmen des InnoEnergy Highway-Programms mit InnoEnergy zusammen. Dies gibt uns neben der finanziellen Unterstützung insbesondere auch wertvolle Hilfestellungen in allen Fragen des Business Development, der Vertriebsstrategie, der Teamentwicklung sowie anderen Herausforderungen, die beim Aufbau eines Unternehmens zu beachten sind. Zudem bringt InnoEnergy ein großes Netzwerk in verschiedenen Bereichen, insbesondere der Energiebranche, mit. So werden wir zu hochkarätigen Veranstaltungen, wie internationalen Messen und politischen Events, eingeladen und bekommen Zugang zu professionellen Business Angels und Investoren. Das erneute Investment durch InnoEnergy bestätigt die gegenseitige Zufriedenheit über die bisherige Zusammenarbeit und die Unterstützung, die wir durch den europäischen Investor bekommen.
Startup Dock: Wie kam es bei Euch zum Kurswechsel von B2C auf B2B?
Christoph: Wir waren zunächst auf den B2C-Markt ausgerichtet und haben das Marktpotenzial im Rahmen einer Kickstarter-Kampagne angetestet. Jedoch merkten wir bald, dass unser Produkt sein Alleinstellungsmerkmal nicht im Endkonsumentenmarkt hat, sondern dort, wo die Nutzer weniger bewusst mit der Heizenergie umgehen. Nach einer strategischen Findungsphase schärfte sich unser Fokus auf den Büromarkt.
In Bezug auf die Heizungssteuerung herrscht hier ein klassisches Nutzer-Investor-Dilemma: Die Angestellten nutzen zwar die vom Arbeitgeber bereitgestellte Energie, zahlen diese aber nicht und sind daher nur eingeschränkt sensibel gegenüber den entstehenden Kosten. Nicht selten bleiben die Heizkörper aus Komfortgründen abends an, damit es morgens warm im Büro ist. Dies führt zu großen Effizienzverlusten und liegt nicht im Interesse der Arbeitgeber, die nicht mehr Heizenergie verbrauchen möchten, als ihr Unternehmen tatsächlich benötigt. Unser selbstlernendes Thermostat löst dieses Dilemma ganz automatisch, bringt die Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Einklang und grenzt sich so von Mitbewerbern ab. Andere Thermostate auf dem Markt benötigen eine Programmierung oder eine App, um zu funktionieren – alles Lösungen, die nur eingeschränkt auf dem Büromarkt durchsetzbar sind.
Startup Dock: Habt ihr Tipps für andere Gründer, die einen strategischen Wechsel vollziehen?
Christoph: Man sollte strukturiert und fokussiert an das Thema gehen. Wenn man merkt, dass man noch nicht den richtigen Kunden bzw. das richtige Problem identifiziert hat, sollte man schnell reagieren. Betrachtet alle möglichen Szenarien und Kundensegmente und holt euch für eine strukturiere Anleitung ruhig professionellen Rat. Sehr hilfreich kann hier ein erfahrener Coach mit einschlägigen Kompetenzen in den Bereichen Business Development und Strategieentwicklung sein.
Startup Dock: Wie sehen Eure nächsten Schritte aus?
Christoph: Wir sind nun in die Serienproduktion unserer Thermostate gestartet und sind im Verkaufsprozess für den kommenden Winter. Dabei adressieren wir lediglich Büroimmobilien. Wer in der kommenden Charge noch mit dabei sein will, muss sich beeilen.
Startup Dock: Vielen Dank für das Gespräch, Christoph!