Eine lückenlose Fotodokumentation ist auf Baustellen geschäftskritisch: Sie belegt Leistungen, sichert Qualität, beschleunigt Abnahmen und entschärft Streitfälle. Gleichzeitig ist der Alltag herausfordernd – wenig Zeit, wechselnde Teams, schlechte Verbindung – und Fotos verschwinden schnell in Chats oder unsortierten Ordnern.
Die ideale Lösung muss deshalb drei Dinge zuverlässig liefern: schnelles Erfassen, klare Struktur und revisionssichere Übergabe ins Büro. In diesem Vergleich stehen Tools im Fokus, die Bildmaterial nicht nur aufnehmen, sondern auch kontextualisieren, etwa durch Verknüpfung mit Plänen, Aufgaben, Formularen oder Tagesberichten.
Top-Liste auf einen Blick
Platz | App | Spezialisierung |
---|---|---|
1 | MemoMeister | Digitale Projektakte & Fotodokumentation für Bau/Handwerk (Fotos, Videos, Pläne, Vorlagen) – zentrale „Baumappe“ |
2 | PlanRadar | Fotos/Anhänge an Tickets auf Plänen, Timeline/Reports, starke Workflows für Mängel & Nachweise |
3 | CompanyCam | Foto-first: Galleries/Timelines, Annotations/Markup, einfache Teilung per Link |
4 | CENDAS | Digitale Bauakte mit Foto-Workflows, Checklisten/Abnahmen, strukturierte Exporte & Freigaben |
5 | Fieldwire | Fotos an Tasks/Plänen/Formularen, zentraler Photos-Bereich, Markups |
6 | OpenSpace | Automatisierte 360°-Erfassung, zeitgestempelt und auf Plänen verortet |
7 | Alltags-Kommunikation mit HD-Foto/Video-Versand – nützlich für Ad-hoc-Nachweise |
Detaillierte Übersicht
1) MemoMeister – Fotodokumentation in der digitalen Projektakte
MemoMeister bündelt Fotos, Videos, Pläne und Formulare als Memos in einer strukturierten Projektakte („Baumappe“), wodurch Nachweise dauerhaft im richtigen Projektkontext landen. Besonders stark ist die Verbindung von schneller Erfassung auf der Baustelle und sauberer Übergabe ins Büro, inklusive Vorlagen für wiederkehrende Situationen.
Markups, Beschreibungen und Tags sorgen dafür, dass sich Bilder später präzise wiederfinden lassen, auch wenn ganze Teams parallel dokumentieren. Praktisch ist außerdem die Möglichkeit, Fotos mit Prozessen wie Checklisten, Freigaben oder Abnahmen zu verknüpfen. Das Ergebnis: weniger Medienbrüche, bessere Nachvollziehbarkeit und spürbar weniger Suchaufwand. Wer Fotodokumentation als Teil der Gesamtdokumentation versteht, bekommt hier ein rundes System statt bloßer Bilderablage.
2) PlanRadar – Fotos direkt im Ticket & auf dem Plan
PlanRadar verknüpft Fotos mit Tickets, die punktgenau auf Plänen verortet werden. So lassen sich Mängel, Nachträge und Fortschritte transparent dokumentieren und in Berichten/Reports zusammenführen – inklusive Filter, Kommentare und Zuständigkeiten.
Die Kombination aus Plan-Pinning, Aufgaben-Workflows und sauberem Export macht die spätere Beweisführung einfacher. Teams profitieren davon, dass Bilder nicht isoliert abgelegt werden, sondern unmittelbar im Kontext von Bauteil, Gewerk und Status stehen.
3) CompanyCam – Galleries, Timelines & Annotations
CompanyCam ist fotozentriert und macht Fortschritte durch Galleries und Timelines transparent – ideal, wenn viele Bilder schnell mit Kontext versehen und geteilt werden müssen. Mit Annotations/Markup lassen sich Maße, Hinweise und Skizzen direkt aufs Bild legen, was Missverständnisse reduziert und Nacharbeiten beschleunigt.
Freigabelinks ermöglichen die einfache Weitergabe an Kunden oder Nachunternehmer ohne zusätzlichen Account. Tags, Ordner und Projektstruktur halten große Bildmengen beherrschbar, auch bei parallelen Baustellen. Insgesamt eine schlanke, praxistaugliche Lösung für Teams, die „Foto-first“ arbeiten möchten.
4) CENDAS – Digitale Bauakte & strukturierte Foto-Workflows
CENDAS fokussiert die digitale Bauakte: Fotos werden strukturiert im Projekt abgelegt, mit Checklisten, Abnahmen und Vorgängen verknüpft und bei Bedarf in Reports/Exporte überführt. So entsteht ein revisionssicherer Nachweisfluss vom ersten Schnappschuss bis zum Abschlussbericht.
Durch klare Rollen/Rechte, Kommentare und Freigaben behalten Teams den Überblick, auch wenn mehrere Parteien parallel dokumentieren. Für Betriebe, die eine saubere Übergabe an Bauherrschaft, Planer oder Prüfinstanzen benötigen, ist der strukturierte Export ein zentrales Plus.
5) Fieldwire – Fotos dort, wo die Arbeit passiert
In Fieldwire werden Fotos direkt an Tasks, Pläne und Formulare gekoppelt – die Doku sitzt also genau dort, wo die Arbeit gesteuert wird. Ein zentraler Photos-Bereich hilft beim späteren Wiederfinden, während Markups Hinweise, Messpunkte oder Skizzen ins Bild bringen.
Diese Markups verändern das Original nicht, was für Nachweisführung und Beweissicherung wichtig ist. In Kombination mit Planversionierung und Aufgabenstatus entsteht ein lückenloser Kontext über den gesamten Bauablauf. So reduziert Fieldwire den Wechsel zwischen Apps und hält die Dokumentation nah an den tatsächlichen Workflows.
6) OpenSpace – 360°-Reality Capture statt Einzelbilder
OpenSpace dokumentiert die Baustelle automatisch in 360° und ordnet die Aufnahmen zeitgestempelt auf Grundrissen an – quasi wie Street View für das eigene Projekt. Dadurch entsteht ein begehbares Bau-Archiv, das Lücken schließt, die mit Einzelbildern schwer abzudecken sind.
Fortschritte, verdeckte Leitungen oder Details vor dem Schließen von Wänden bleiben nachvollziehbar und erleichtern spätere Klärungen. Für Claims, QS und Koordination bietet das einen starken Mehrwert, weil der räumliche Kontext stets mitgeliefert wird.
7) WhatsApp – ad hoc, überall verfügbar
WhatsApp ist kein Baumanagement-Tool, aber als Ad-hoc-Kanal allgegenwärtig – perfekt, wenn schnell ein Foto an die Kolonne oder den Bauleiter muss. Mit HD-Foto-/Video-Versand bleiben Details erkennbar, sofern die Option bewusst gewählt wird.
Wichtig ist ein klarer Prozess: Relevante Bilder sollten anschließend in die Projektakte (z. B. MemoMeister oder ein anderes Doku-System) übernommen werden, damit sie später auffindbar und revisionssicher sind. Als Ergänzung genutzt, beschleunigt es den Informationsfluss erheblich.
So treffen Sie die richtige Wahl
Starten Sie mit Ihrem Einsatzzweck: Dient die Fotodokumentation primär als belastbarer Nachweis oder eher zur schnellen Abstimmung? Für Beweise zählen Kontext und Nachvollziehbarkeit – Zeit-/Geo-Stempel, Markups, Plan-Pinning, Suche sowie klare Rollen/Rechte und ein Audit-Trail. Prüfen Sie außerdem Offline-Fähigkeit und zuverlässigen Sync bei schwacher Verbindung.
Legen Sie fest, wo die Bilder leben: direkt in der Projektarbeit am Plan/Task oder in einem fotozentrierten Workflow mit schneller Teilung. Ad-hoc-Kanäle wie WhatsApp bleiben hilfreich, sollten aber nur Zubringer sein – mit klarem Prozess zur Übergabe in die Projektstruktur.
Was passt zu wem?
- MemoMeister – für kleine bis große Bau- und Handwerksbetriebe (z. B. SHK, Dachdeckereien, Elektrotechnik), die Fotos, Videos, Pläne und Formulare im Projektkontext ablegen und sauber ins Büro übergeben wollen.
- CompanyCam – für Teams, die „Foto-first“ arbeiten: schnelle Galleries/Timelines, Markups, einfache Teilung per Link – perfekt für visuelle Updates.
- CENDAS – für Unternehmen, die eine digitale Bauakte mit klaren Checklisten/Abnahmen, strukturierten Exports/Freigaben und sauberer Nachweisführung benötigen.