Ein eigener Hausmeisterservice kann ein lukratives Geschäftsmodell sein, vor allem, weil die Nachfrage nach zuverlässigen Dienstleistungen in der Immobilienbranche stetig wächst. Doch wie gelingt der erfolgreiche Start? Welche Voraussetzungen musst du erfüllen? Und wie gewinnst du Kunden? Wir liefern dir hier alle wichtigen Informationen.
Das Wichtigste in Kürze
- Hausmeisterservice gründen: Gewerbeanmeldung notwendig, aber nicht alle Tätigkeiten sind ohne Meisterbrief erlaubt.
- Rechtliche Anforderungen: Mitgliedschaft in der Berufsgenossenschaft verpflichtend, bestimmte Tätigkeiten erfordern handwerkliche Qualifikationen.
- Erfolgreicher Start: Ein durchdachter Businessplan, gezieltes Marketing und sinnvolle Versicherungen sind entscheidend.
Ein Hausmeisterservice bietet eine große Bandbreite an Dienstleistungen an – von kleineren Reparaturen bis hin zur Gebäudereinigung. Besonders lukrativ ist das Geschäft, weil Immobilienverwaltungen, Unternehmen und Privatpersonen regelmäßig Unterstützung benötigen. Zudem gibt es vergleichsweise niedrige Einstiegshürden, da für viele Tätigkeiten keine Meisterpflicht besteht.
Welche rechtlichen Voraussetzungen musst du beachten?
Bevor du deinen Hausmeisterservice startest, musst du dein Gewerbe beim zuständigen Gewerbeamt anmelden. Die Gebühren dafür liegen je nach Stadt oder Gemeinde zwischen 10 und 65 Euro. Danach erhältst du eine Steuernummer vom Finanzamt und wirst automatisch bei der Berufsgenossenschaft angemeldet.
Darfst du ohne Meisterbrief arbeiten?
Ja, aber mit Einschränkungen. Du kannst viele Dienstleistungen ohne handwerkliche Qualifikation anbieten, etwa:
- Reinigung von Treppenhäusern und Außenanlagen
- Winterdienst (z. B. Schneeräumen und Streuen)
- Kleinere Reparaturen, die nicht in die Handwerksordnung fallen
- Gartenpflege ohne Baumfällarbeiten oder komplexe Pflanzungen
Wenn du jedoch handwerkliche Tätigkeiten wie Elektroinstallationen, Sanitärarbeiten oder Dachdeckerarbeiten anbieten willst, brauchst du einen Meisterbrief oder musst mit einem entsprechenden Fachbetrieb zusammenarbeiten. Die Handwerkskammer kann dich dabei beraten, welche Arbeiten erlaubt sind und welche nicht.
Welche Ausstattung und Werkzeuge brauchst du für deinen Hausmeisterservice?
Damit du professionell arbeiten kannst, benötigst du eine grundlegende Ausstattung. Die Auswahl hängt davon ab, welche Dienstleistungen du anbietest. Kaufe also zunächst nur die wichtigsten Werkzeuge und erweitere deine Ausstattung je nach Aufträgen. Nicht vergessen: Hochwertige Geräte sparen langfristig Zeit und Kosten.
Hier eine Übersicht der wichtigsten Werkzeuge und Hilfsmittel:
- Grundlegende Werkzeuge
- Akkuschrauber, Hammer, Zangen und Schraubendreher für kleinere Reparaturen
- Wasserwaage und Maßband für präzise Arbeiten
- Teppichmesser und Multitool für vielseitige Einsätze
- Reinigungs- und Pflegemittel
- Hochdruckreiniger für Gehwege und Fassaden
- Kehrmaschine oder Laubbläser für Außenanlagen
- Industriestaubsauger für Keller- und Gemeinschaftsräume
- Spezialgeräte je nach Angebot
- Rasenmäher und Heckenschere für Gartenpflege
- Streuwagen und Schneeschaufel für den Winterdienst
- Teleskopstange mit Fensterreiniger für schwer erreichbare Stellen

Welche Rechtsform ist für deinen Hausmeisterservice geeignet?
Die Wahl der passenden Rechtsform beeinflusst nicht nur deine Haftung, sondern auch steuerliche Aspekte und bürokratische Anforderungen. Hier sind die gängigsten Optionen:
Einzelunternehmen – Einfach und kostengünstig
Für viele Gründer ist das Einzelunternehmen die erste Wahl. Die Anmeldung ist unkompliziert, es gibt keine Startkapital-Vorgaben und du kannst schnell loslegen. Allerdings haftest du mit deinem Privatvermögen.
- Geringe Gründungskosten
- Einfache Buchhaltung
- Aber: Volle persönliche Haftung
Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) – Mehr Sicherheit
Eine GmbH bietet den Vorteil der beschränkten Haftung, du bist also nicht mit deinem Privatvermögen haftbar. Dafür sind mindestens 25.000 € Stammkapital nötig, und die Buchhaltung ist aufwendiger.
- Keine persönliche Haftung
- Höheres Vertrauen bei Geschäftskunden
- Aber: Hohe Gründungskosten und Buchhaltungspflichten
Unternehmergesellschaft (UG) – Die „Mini-GmbH“
Die UG (haftungsbeschränkt) ist eine günstige Alternative zur GmbH. Sie kann mit nur 1 € Stammkapital gegründet werden, allerdings müssen Rücklagen gebildet werden, bis 25.000 € erreicht sind.
- Geringe Einstiegshürde
- Haftungsbeschränkung
- Aber: Pflicht zur Gewinnrücklage
💡 Tipp: Wenn du als Einzelperson startest, ist ein Einzelunternehmen oft der beste Weg. Falls du langfristig wachsen möchtest oder größere Aufträge planst, kann eine UG oder GmbH sinnvoll sein.
Welche Versicherungen sind wichtig?
Damit dein Geschäft abgesichert ist, solltest du folgende Versicherungen abschließen:
- Betriebshaftpflichtversicherung: Deckt Schäden ab, die du bei deiner Arbeit verursachst (z. B. Wasserschäden nach einer unsachgemäßen Reparatur).
- Unfallversicherung: Besonders wichtig, wenn du auf Leitern arbeitest oder schwere Geräte bedienst.
- Rechtsschutzversicherung: Hilft dir bei Streitigkeiten mit Kunden oder Behörden.
Wie gewinnst du Kunden für deinen Hausmeisterservice?
Ein gutes Netzwerk und gezieltes Marketing sind essenziell, um schnell Aufträge zu erhalten. Diese Strategien helfen:
- Online-Präsenz aufbauen
Erstelle eine einfache Website mit deinen Leistungen, Referenzen und Kontaktmöglichkeiten. Plattformen wie Google My Business und Branchenverzeichnisse helfen dir, online besser gefunden zu werden. - Lokale Werbung nutzen
Flyer, Anzeigen in regionalen Zeitungen oder Schilder an gut sichtbaren Orten können Aufmerksamkeit erzeugen. Auch Kooperationen mit Immobilienverwaltungen und Handwerksbetrieben sind eine gute Möglichkeit, um regelmäßig Aufträge zu bekommen. - Mund-zu-Mund-Propaganda nutzen
Zufriedene Kunden empfehlen dich weiter. Biete einen erstklassigen Service und bitte zufriedene Kunden um eine Bewertung, beispielsweise auf Google.
Wie erstellst du einen erfolgreichen Businessplan?
Ein solider Businessplan hilft dir, dein Geschäft gezielt aufzubauen und wird von vielen Banken und Förderprogramme vorausgesetzt, wenn du finanzielle Unterstützung beantragst. Er sollte folgende Punkte enthalten:
- Geschäftsidee: Welche Dienstleistungen bietest du an?
- Marktanalyse: Wie groß ist die Nachfrage in deiner Region? Wer sind deine Konkurrenten?
- Zielgruppe: Wen möchtest du ansprechen – Privatkunden, Hausverwaltungen oder Unternehmen?
- Preiskalkulation: Welche Preise sind marktüblich? Welche Kosten musst du einplanen?
- Marketingstrategie: Wie erreichst du deine Kunden?
- Finanzplanung: Wie hoch sind deine Investitionen? Wann rechnest du mit den ersten Gewinnen?
Welche Kosten entstehen bei der Gründung eines Hausmeisterservices?
Bevor du loslegst, solltest du wissen, welche Ausgaben auf dich zukommen. Die Kosten hängen davon ab, welche Dienstleistungen du anbietest und ob du Mitarbeitende einplanst. Hier ein Überblick über die wichtigsten Posten:
Einmalige Gründungskosten
- Gewerbeanmeldung: 10–65 € je nach Gemeinde
- Berufsgenossenschaftsbeitrag: Einmalige Anmeldung, jährliche Kosten variieren
- Ausrüstung und Werkzeuge: 500–3.000 €, abhängig von den Leistungen
- Fahrzeuganschaffung oder -leasing: Falls nötig, 5.000–30.000 €
Laufende Kosten
- Versicherungen (Haftpflicht, Unfall, Rechtsschutz): 30–100 € monatlich
- Treibstoff- und Fahrzeugkosten: 100–300 € monatlich
- Büro- und Marketingausgaben: 50–200 € monatlich
- Steuern und Abgaben: Variiert je nach Einkommen und Unternehmensform
💡 Spar-Tipp: Falls dein Budget begrenzt ist, kannst du zu Beginn Werkzeuge mieten oder gebraucht kaufen. Auch ein gebrauchtes Fahrzeug kann die Anfangskosten senken.
Fazit: Lohnt sich die Selbstständigkeit als Hausmeister?
Ja, wenn du die richtige Planung machst und dein Angebot auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppe zuschneidest. Besonders in Städten mit vielen Mietwohnungen oder Gewerbeimmobilien gibt es eine hohe Nachfrage nach zuverlässigen Hausmeisterdiensten. Mit einem klaren Konzept, guter Kundenbetreuung und solider Arbeit kannst du dir schnell einen treuen Kundenstamm aufbauen.