Ein Accelerator (zu Deutsch „Beschleuniger“) ist ein zeitlich begrenztes (meist drei bis sechs Monate) Intensivprogramm für Startups. Im Gegenzug für eine (meist geringe) Kapitalbeteiligung (Equity) erhalten die Gründerteams intensives Mentoring, Zugang zu einem exklusiven Netzwerk und oft eine erste Anschubfinanzierung (Seed-Kapital).
Das Modell ist „Kohorten-basiert“, das heißt, eine Gruppe von Startups durchläuft das Programm gleichzeitig. Ziel ist es, die Entwicklung der Unternehmen exponentiell zu beschleunigen – ein Prozess, der ohne diese Unterstützung oft Jahre dauern würde. Das Programm gipfelt typischerweise in einem „Demo Day“, an dem die Startups ihre Fortschritte vor einem ausgewählten Publikum aus Investoren und Presse pitchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Was es ist: Ein Accelerator ist ein zeitlich begrenztes (3-6 Monate), intensives „Bootcamp“ für Startups in der Frühphase.
- Der Tausch: Startups erhalten konzentriertes Mentoring, Netzwerkzugang und eine erste Finanzierung (Seed-Kapital) im Austausch gegen Unternehmensanteile (Equity).
- Das Ziel: Die extrem schnelle Beschleunigung der Geschäftsentwicklung (Validierung, Produktreife) und die Vorbereitung auf die nächste Finanzierungsrunde (Demo Day).
- Der Unterschied: Im Gegensatz zu Inkubatoren (längerfristig, oft früher) sind Accelerators kurz, intensiv und auf schnelle Skalierung fokussiert.
Wie profitieren Startups von einem Accelerator?
Für Startups in der Frühphase (Early Stage) ist die Teilnahme oft ein entscheidender Katalysator. Die Vorteile lassen sich in vier Kernbereiche unterteilen:
1. Know-how und Mentoring (Wissen)
Der wertvollste Aspekt ist der konzentrierte Zugang zu Wissen. Accelerators bieten ein straffes Programm aus Workshops (zu Growth Hacking, Recht, Finanzen, Pitching) und intensivem Mentoring. Startups erhalten direktes, oft ungeschöntes Feedback von erfahrenen Gründer:innen, Branchenexpert:innen und Investoren, die ihnen helfen, typische Anfängerfehler zu vermeiden.
2. Kapital und Ressourcen (Funding)
Fast alle Accelerators bieten eine erste Finanzspritze (Seed-Investition). Diese sichert die Liquidität (Runway) während des Programms, sodass sich die Gründer voll auf die Produktentwicklung (MVP) und das Wachstum konzentrieren können. Oft sind auch kostenlose oder vergünstigte Büroflächen und Software-Tools (Perks) enthalten.
3. Netzwerk und Kontakte (Zugang)
Accelerators fungieren als Türöffner. Sie bieten einen kuratierten Zugang zu einem exklusiven Netzwerk, das sonst nur mühsam zu erschließen wäre:
- Investoren: Der Demo Day ist die Bühne, um die nächste, größere Finanzierungsrunde (z. B. Seed oder Series A) zu sichern.
- Partner: Kontakte zu Konzernen und potenziellen B2B-Kunden werden aktiv vermittelt.
- Community: Der Austausch mit den anderen Startups der Kohorte (Peer-to-Peer) ist oft Gold wert.
4. Validierung und Geschwindigkeit (Fokus)
Die Aufnahme in ein renommiertes Programm (wie Y Combinator oder Techstars) ist ein starkes Qualitätssiegel, das bei der weiteren Investorensuche hilft. Der hohe Druck und die klaren Meilensteine des Programms zwingen Startups, sich auf das Wesentliche zu fokussieren, Hypothesen schnell zu testen und ihr Geschäftsmodell in Rekordzeit zu validieren.
Was sollten Startups beachten?
Die Teilnahme ist kein „kostenloses“ Privileg. Startups geben für die Aufnahme und die Finanzierung Eigenkapital (Anteile) ab – oft zwischen 5 % und 10 %. Die Programme sind als „Bootcamp“ konzipiert und extrem fordernd.
Abgrenzung: Accelerator vs. Inkubator
Während Accelerators auf die Beschleunigung eines bereits bestehenden Teams und Produkts abzielen, setzen Inkubatoren oft früher an (manchmal schon bei der Ideenfindung). Inkubatoren sind meist längerfristig (bis zu zwei Jahre) ausgelegt, weniger intensiv und häufiger an Universitäten oder Konzerne angegliedert.